In den letzten Wochen und Monaten wurde ausgiebig über die Wirtschaftsoffensive des Kantons Baselland gesprochen, die vom Regierungsrat angekurbelt werden soll. Mit dem Entwicklungszentrum für Polytronics des Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique (EZP CSEM) ist seit Herbst 2011 in Muttenz ein Forschungszentrum angesiedelt, welches als Katalysator dieser Offensive wirken kann. Dieses Unternehmen ist bereits hier und erfreute sich bisher der Wertschätzung unseres Kantons. An der Sitzung des Landrats vom 19. September wurde nun darüber debattiert, ob der Kanton dieses Zentrum weiterhin mit CHF 3 Mio. jährlich finanziell unterstützen soll. Ein von zwei Landratskommissionen vorgeschlagener Antrag schlug die Verknüpfung der Finanzierung mit einer durch das EZP CSEM zu erreichenden Drittmittelquote von 50% vor, wobei bei Nichterreichen dieser Quote in den Jahren 2016 bis 2018 Kürzungen um 1 bzw. 2 Mio. in Aussicht gestellt werden. Im Rahmen der Beratung des Geschäfts wurde von meiner Seite und auch von Seiten der Regierung die Einschätzung vertreten, dass diese in Aussicht gestellten Kürzungen eine Exit-Strategie des Kantons vorbereiten. Auch wenn dies von den Absendern explizit nicht so gemeint sein sollte, wird es von den Empfängern der Botschaft trotzdem so verstanden. Eine Kürzung für 2018 von 3 auf 1 Mio., also um zwei Drittel, in Aussicht zu stellen, steht meiner Meinung nach quer in der Landschaft der sogenannten Wirtschaftsoffensive, die vom Landrat seit Jahren gefordert wird. Die bürgerliche Mehrheit des Landrats war anderer Meinung, torpedierte gegen die Stimmen der SP und einer Mehrheit der Grünen die Vorstellungen der Regierung und stimmte den Anträgen der Kommissionen zu. Es bleibt zu hoffen, dass das Forschungszentrum EZP CSEM dem Kanton trotzdem erhalten bleibt.